ONLINE-GESPRÄCHE: DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN
Das Telefon allein ersetzt nicht den normalen Kundenbesuch. Gespräche per Video-Call werden deshalb immer wichtiger. Hier ein paar Dinge, auf die Du achten solltest, wenn du deine Kunden in der nächsten Zeit „sehen“ willst.
Die Corona-bedingten Einschränkungen sind für alle – auch wirtschaftlich – schwierig. Doch zumindest haben wir viele technische Ausweichmöglichkeiten, zum Beispiel Video-Plattformen für Meetings. Meiner Erfahrung nach, hat ein Gespräch einfach eine bessere Qualität, wenn man sich sieht. Trotzdem fehlt vielen die Übung im Umgang mit Online-Tools. Da ich schon lange online arbeite, teile ich gern einige Erfahrungen mit dir.
Geordnetes Umfeld
Mit dem Video-Tool lädst du deinen Kunden quasi zu dir nach Hause ein. Sorg dafür, dass er davon möglichst wenig abgelenkt wird. Am besten ist ein ruhiger geordneter Hintergrund. Schaffe dir gegebenenfalls ein Meeting-Setting. Wie es rechts und links davon aussieht, ist dann fast egal. Wenn du deinen Bildschirm teilen willst, um etwas zu zeigen, sorge bitte ebenfalls für Ordnung. Am besten schliesst du alle Anwendungen, die du gerade nicht brauchst. Prüfe auch deinen Bildschirm-Hintergrund-Foto. Ist es für Kunden ok?
Lichtsituation
Ich habe schon oft mit Kunden ge… (wie heisst das eigentlich? gevideot?)… also mich online getroffen, die mit dem Rücken zu einem Fenster sassen. Das ist die denkbar ungünstigste Lösung, da man so nur noch eine dunkle Silhouette sieht. Wenn du ein Fenster in der Nähe hast, setz dich bitte mit dem Gesicht dazu. Das gibt meistens das optimale Licht. Ausnahme: Die Sonne scheint dich direkt an. Erstens siehst du dann selbst nichts. Ausserdem bist du überbelichtet (nicht geistig gemeint). Wenn du nicht im Tageslicht sitzen kannst, helfen aber auch ein oder zwei Schreibtischlampen, die dich direkt anleuchten. Achtung: LED-Leuchten können flackern. Bitte vorher ausprobieren!
Mit der Technik üben
Die gängigen Video-Plattformen kannst du auch ohne Teilnehmer nutzen, um Setting, Kamera, Licht und Ton zu testen und dir die Schaltflächen anzusehen. Schau dir beispielsweise an, wo du den Bildschirm teilen, Das Meeting beenden und deine Video- und Audio-Einstellungen anpassen kannst. Nimm dir Zeit, alles auszuprobieren. Noch besser geht es natürlich mit einem Kollegen. Mit dem kannst du auch üben, mögilchst in die Kamera zu schauen. Ich selbst schiebe das Bild meines Gesprächspartners immer möglichst hoch, so dass ich es direkt unter der Kamera sehe. Für mein Gegenüber wirkt es dann, als ob ich direkten Blickkontakt habe.
Vorbereiten
So ein Online-Meeting findet immer mit vorheriger Verabredung statt, damit beide ausreichend Zeit haben. Auch der Gesprächspartner braucht die Möglichkeit, sich vorzubereiten (und sich vielleicht noch mal die Haare zu kämmen). Bereite dich genau so vor, wie auf jeden anderen Termin. Überlege, welche Unterlagen du brauchst, was du dem Gesprächspartner (als pdf) schicken willst, und was du direkt online zeigen möchtest. Online-Meetings müssen von der Qualität her einem Life-Treffen in keinem Punkt nachstehen.
Keine Perfektion
Und jetzt relativiere ich – absichtlich – alles wieder, was ich eben gesagt habe. Wir leben in Zeiten des Improvisierens und der kreativen Lösungen. Sogar Fernseh-Journalisten berichten heute vom heimischen Wohnzimmer aus. Natürlich sollst du dir Gedanken machen, wie du dich präsentierst. Mach dich darüber aber bitte nicht verrückt. Wenn dein Hund oder ein Kind durchs Bild läuft, trägt es zur Gesprächsatmosphäre eher bei, als, dass es schadet. Genauso ist es mit allen anderen Unperfektheiten. Sie machen dich eher sympatischer. Wenn du grundsätzlich zeigst, dass du dir Mühe gibst und das Gespräch ernst nimmst, wird alles gut.
Noch ein Wort zur Technik:
Generell ist es ein Problem, dass viele Firmen noch keine Video-Lösung für alle Mitarbeiter anbieten. Doch da wird sich sicher in den nächsten Wochen viel bewegen. Das nächste Problem stellt sich dann mit der Frage, welche Software genutzt wird. Für viele Lösungen muss auf dem Rechner des Gesprächspartners ein Patch (Mini-Programm) installiert werden, damit beide kommunizieren können. Auch das ist auf Firmenrechnern üblicherweise ein Problem. Beide Themen müsst ihr mit eurer IT besprechen.
Wenn Du allerdings ein privates Device nutzen willst oder kannst, wird es einfacher. Ich mache es so: Ich nutze selbst gern Zoom. Für Zweiergespräche ist es kostenlos und hat eine höhere Qualität als Skype. Du kannst deinen Gesprächspartner einfach einladen und er kann über seinen Browser an deinem Meeting teilnehmen. Wenn ich mit einem Kunden sprechen will, der Zoom nicht nutzen kann oder will, frage ich nach einer Einladung für sein System. Meistens findet sich eine Lösung wenn beide es wollen.
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