MACH NICHT DEN JOB VON ANDEREN
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MACH NICHT DEN JOB VON ANDEREN

Im vorigen Blog-Beitrag habe ich es schon erwähnt. Manche Menschen haben das Talent, sich ständig die Arbeit anderer aufzuhalsen. Die Folge ist fast immer Arbeitsüberlastung. Damit es Dir nicht auch so geht, sind hier ein paar Tipps. 

Es gibt ein paar typische Sätze, die dieses Verhalten zu erklären versuchen und die ich in meinen Coachings immer wieder höre: 

  • Jemand anders erledigt eine Aufgabe nicht gut genug, also mache ich es selbst
  • Ehe ich es jemandem erklärt habe, habe ich es längst selbst getan
  • Derjenige wird mir dankbar sein (und das zahlt sich irgendwann aus)

Das sind sicher nicht alle Erklärungsmuster, aber die, die mir am häufigsten begegnen. Schreib mir gern, wenn Du noch andere kennst. Egal welchen dieser Sätze ich mir anschaue, sie alle führen unweigerlich dazu, dass derjenige, der die Arbeit macht sich irgendwann ausgenutzt fühlt. Spätestens dann wird es Zeit etwas zu verändern: 

  1. Triff bewusstere Entscheidungen
    Oft ist es gar keine bewusste Entscheidung, die Arbeit anderer zu übernehmen. Vielmehr läuft ein Reaktionsmuster ab, das gut trainiert ist und damit fast automatisch funktioniert. Es gilt Dir also erstmal selbst auf die Spur zu kommen. Blicke zunächst zurück. Wo hast Du in der Vergangenheit Aufgaben übernommen, die nicht Deine waren? Wo hast Du zu schnell „Ich mach’s“ gesagt? Wahrscheinlich entdeckst Du beim Reflektieren immer wiederkehrende Situationen oder bestimmte Menschen, die immer wieder auftauchen. Als nächstes übe Dir mehr Zeit zu nehmen, bevor Du entscheidest. Denk wirklich darüber nach, ob Du eine Aufgabe an dich reisst, oder nicht. In manchen Fällen wirst Du es trotzdem weiter tun. Ein anderes Mal nicht. Dann kommen die folgenden Punkte ins Spiel.
  1. Starte die „Erziehungsarbeit“
    Egal ob Kunden oder Kollegen. Oft geht es beim Delegieren von Aufgaben darum, anderen etwas beizubringen. Kollegen, die ihren Job nicht gut genug machen, gilt es, Deine Maßstäbe und Vorstellungen zu vermitteln. Dazu brauchst Du Geduld und Konsequenz.Bei Kunden geht es häufig darum, ihnen nicht jedes Mal „den Hintern zu retten“. Ein Beispiel sind Kunden, die immer im letzten Moment kommen, wenn sie ein Angebot brauchen oder die ewig unvollständige Bestellungen schicken. Wenn Du dir bisher immer die Arbeit gemacht hast, ihre Fehler wieder auszubügeln, musst Du sie jetzt mal gegen die Wand laufen lassen. Das mag Dir schwer fallen, ist aber notwendig, damit sie lernen, dass sie nicht mit allem durchkommen.
  2. Verlerne den Satz: „Kein Problem.“
    Ein großes Problem sind die Worte: „kein Problem“. Sie signalisieren dem anderen, dass es für Dich kein Aufwand ist, die Arbeit zu übernehmen. Das hat nicht nur den Nachteil, dass Du jedes Mal wieder gebeten wirst. Die Kunden haben noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen, weil ihnen Deine Antwort ja signalisiert hat, dass es für Dich eine Kleinigkeit ist. Streiche diese Formulierung am besten komplett aus deinem Sprachschatz.Wenn Du trotzdem etwas für andere tun möchtest, mach klar, dass es „eine Ausnahme ist, die Du „dieses eine Mal gern machst“ oder „Es normalerweise nicht geht, aber Du versuchen wirst, es möglich zu machen.“ Du wirst sehen, dass sich dadurch die Reaktion deines Gegenübers ändern und Du mehr Dank bekommst. Ausserdem werden sich manche nicht trauen, erneut zu fragen.

    Den Kunden, die gewohnt sind,  dass Du alles für sie tust, musst Du klar machen, dass es keine Selbstverständlichkeit war und Du es in Zukunft nicht immer weiter so machen kannst. Das ist sicher die schwerste Variante. Aber auch hier ist „Umerziehung“ möglich.

So oder so wird es eine Umstellung für Dich sein, in Zukunft mehr zu delegieren oder zurück zu delegieren. Aber es wird Dir gleichzeitig viel Arbeit ersparen. Ausserdem bekommst Du 

mehr Dankbarkeit als bisher, wenn Du schon – ausnahmsweise mal – etwas für andere tust.

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