HILFE, ICH KANN NICHT ABSCHALTEN – TEIL 2
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HILFE, ICH KANN NICHT ABSCHALTEN – TEIL 2

Im letzten Blogbeitrag in der vergangenen Woche, habe ich bereits drei Tipps geteilt, die dir helfen können, wenn du schlecht abschalten kannst. Hier sind drei weitere, die du zusätzlich probieren oder dir einzelne aussuchen kannst. 

Arbeitsstress ist keine Kleinigkeit. Wenn deine Gedanken immer um deinen Job kreisen, belastet das meistens nicht nur dich, sondern auch dein Umfeld. Du bist für deine Familie, Partner oder Partnerin und auch Freunde oft nicht präsent und das merken sie. Auf Dauer ist es so keine Freude, mit dir zusammen zu sein. 

Ich habe dieses Thema auch bis vor 10 Jahren massiv erlebt. Mein Mann gab mir oft die Rückmeldung, dass ich so „getaktet“ bin und mit ihm umginge, wie mit einer Arbeitsaufgabe. Nicht sehr nett von mir, finde ich heute. Damals habe ich es einfach nicht gemerkt. Bei mir war ein Teil des Problems, dass ich im Homeoffice arbeitete. Ich suchte mir dann ein externes Büro und schon das brachte eine Menge Verbesserung. Trotzdem musste ich noch eine ganze Menge lernen. Einige der Erkenntnisse teile ich hier mit dir. 

  1. Sorge für deine anderen Lebensbereiche:
    Ich habe über die Jahre ein Modell der sechs Lebensbereiche entwickelt. Neben Job und Finanzen gibt es die  Bereiche: Familie, soziales Umfeld und Ich. Und im Zentrum des Ganzen steht die Gesundheit. Wenn für dich nur noch Job und die damit verbundene finanzielle Sicherheit im Vordergrund stehen, wird es höchste Zeit zu handeln. Stärke nach und nach auch die anderen Bereich wieder. In welcher Reihenfolge hängt von deinen Prioritäten ab. Ein Coaching-Teilnehmer vor ein paar Jahren fühlte sich so gestresst, dass er einen baldigen Burnout befürchtete. Für seine Familie fand er zwar meistens noch Zeit aber alle anderen Bereiche lagen im Argen. Er griff nach dem Coaching ein altes Hobby, das Fotografieren, wieder auf und stärkte damit den Bereich „Ich“. Schon drei Monate später berichtete er mir, dass es ihm viel besser ginge und er wieder mehr Energie auch für die Arbeit und die Familie habe. Über den „gesunden Egoismus“, den du manchmal brauchst, habe ich übrigens gerade ein Video gemacht.
  2. Trenne Arbeit und Privates:
    Das ist heute gar nicht mehr so einfach. E-Mails ploppen auf dem Handy auf. Der Computer ist überall dabei und das Homeoffice nur eine Tür entfernt. Deshalb brauchst du für dich ganz klare Regeln und Standards, die dir helfen Beruf und Privates zu trennen. Das kann zum Beispiel bedeuten, für dich eine Zeit zu definieren, ab der du nicht mehr erreichbar bist. Wenn du ein Arbeitshandy hast, kannst du es ab 19:00 Uhr oder früher abschalten oder auf Flugmodus stellen. Beim iPhone gibt es den „Nicht stören“ Modus bei dem Anrufe und Mitteilungen stumm geschaltet werden. Diesen kannst du so timen, dass er zu einer bestimmten Zeit ein- und morgens wieder ausgeschaltet wird. Für andere Betriebssysteme gibt es ähnliche Einstellungen. Wenn du nur ein Handy hast, kannst du trotzdem entscheiden „Arbeitsanrufe“ zu einer bestimmten Zeit nicht mehr anzunehmen und deine Mails abends nicht mehr zu checken. Es braucht für all das nur eine Entscheidung von dir und vielleicht ein bisschen Mut, dich unbeliebt zu machen bis alle sich an deine neuen Regeln gewöhnt haben. Auch dazu gibt es ab 12. August ein Video.
  1. Lerne eine Entspannungstechnik:
    Es rotiert immer noch? Dann führt kein Weg daran vorbei, dass du lernen musst aktiv abzuschalten. Genau dafür sind Entspannungstechniken aller Art entwickelt worden. Ob du Meditation lernst, autogenes Training oder Yoga, spielt keine Rolle. Hauptsache du findest etwas, mit dem du dich ins Hier und Jetzt bringen kannst, denn darum geht es bei allen Methoden. Die Idee ist übrigens nicht dass dir dann keine Gedanken mehr kommen. Eine Freundin von mir, die seit über vierzig Jahren meditiert hat es mir bestätigt: Die Gedanken kommen immer. Es geht lediglich darum, sie nicht festzuhalten. Ich stelle mir das immer vor, wie eine Wolke. Sie kommt angeflogen, ich sehe sie kurz an und dann lasse ich sie wieder weiter fliegen. Wofür es Übung braucht, ist die Wolken überhaupt wahrzunehmen, bevor du volle Kanne darin versinkst. Mach dir keine Vorwürfe dafür, dass „es mit dir denkt“. Erkenne es, sieh den Gedanken kurz an und lass ihn wieder fliegen.Wenn du übrigens das Gefühl hast, Meditieren, Yoga und Co. sind dir zu langweilig, dafür bist du zu ungeduldig, ist das wahrscheinlich genau der Hinweis, dass du eine dieser Methoden dringend brauchst. 

Der letzte Tipp ist aus meiner Sicht der Wichtigste der sechs, die ich in diesem und dem vorigen Blogbeitrag geteilt habe. Ohne diesen wird alles andere schwieriger. Doch das muss nicht kompliziert sein. Heute gibt es zum Beispiel Meditationsapps, die dir helfen können ohne großen zeitlichen Aufwand einen ersten Eindruck von aktiver Entspannung zu bekommen. Einen schönen Einstieg in das Thema gibt es zum Beispiel gratis in der App „Headspace“. 

Welchen der sechs Tipps du auch immer als erstes ausprobierst ist egal. Hauptsache, du tust etwas. Von alleine geht dein Stress nämlich in der Regel nicht weg. Im Gegenteil, wenn du nicht aktiv wirst, wird es immer schlimmer. Also, nimm deine „Seelenhygiene“ aktiv in die Hand. 

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