FEEDBACK GEBEN OHNE STRESS
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FEEDBACK GEBEN OHNE STRESS

Die Corona-Restriktionen dauern an. Die Familie hockt aufeinander. Da läuft nicht alles, wie gewünscht. Das kann zu Stress führen, ist aber auch eine gute Möglichkeit, um die Familien-Kommunikation ein für alle Mal zu verbessern. 

Sicherlich brauchst Du im Moment eine gute Portion Toleranz, um mit der aktuellen Situation, besonders in der Familie, umzugehen. Schließlich hockt ihr ja sonst nicht Tag für Tag zusammen, mit wenig Ablenkung und kaum Chancen einander aus dem Weg zu gehen. 

Toleranz heisst aber nicht, über alles hinweg zu sehen. Wenn dich etwas immer wieder nervt, musst du es ansprechen, sonst geht es nie vorbei. Einfaches Beispiel: Dein Partner, der im Moment im Homeoffice ist, lässt seine gesamten Arbeitsunterlagen Tag und Nacht auf dem Esstisch liegen. Wenn du nicht immer wieder alles zusammen räumen würdest, hättet ihr bald keinen Platz mehr zum Essen. Damit es allerdings nicht zu Stress kommt, wenn du das Thema ansprichst, hier ein paar Tipps für konstruktives Feedback: 

  1. Rede über das Problem, nicht über die Person:
    Gerade wenn dich etwas nervt, ist die Gefahr gross, dass deine Rückmeldung unabsichtlich persönlich wird. „Immer lässt du dein Zeug liegen.“ oder „Dir ist das total egal, wie es hier aussieht.“ sind typische Sätze, die in so einer Situation auftauchen können. Mach dir vorab klar, dass es nicht um ihn oder sie persönlich, sondern nur um das Verhalten geht und formuliere deine Message entsprechend. Starte am besten mit einer reinen Beschreibung der Fakten: „Im Moment ist es ja so, dass du deine Arbeitssachen auch dann liegen lässt, wenn du die Arbeit für den Tag beendet hast…“ Ganz wichtig: Vermeide dabei Verallgemeinerungen, Interpretationen und Beschuldigungen. 
  1. Sprich über die Auswirkungen
    Meistens reicht die reine Beschreibung der Situation nicht aus, um den anderen zu mobilisieren. Schildere deshalb auch die Auswirkungen. Diese können emotional oder organisatorisch sein. Am besten nennst du sie gleich nach dem ersten Satz: „…und ich merke, ich kann mich nicht richtig entspannen, wenn ich immer auf deine Arbeit gucken muss.“Überlege dir diese ersten zwei Sätze am besten vorher und lass dich dabei nicht unterbrechen. Meistens ist es so, dass die Auswirkungen beim Gegenüber eine gewisse Betroffenheit auslösen. Oft hat er oder sie sich einfach nicht genug Gedanken über die Folgen gemacht. Dennoch ist es dem anderen in der Regel nicht egal, wenn dir etwas Stress oder andere negative Gefühle verursacht.
  2. Beziehe dein Gegenüber in die Lösungssuche ein
    Gib jetzt nicht einfach eine Lösung vor. Denn dann kann deine, bisher sachliche, Ansprache doch noch zu Widerständen führen. Besser ist es, gemeinsam zu überlegen, wie das Problem in Zukunft gelöst werden kann. Du bist vielleicht einfach für Wegräumen, ohne wenn und aber. Dein Partner findet allerdings, dass er dann morgens zu lange braucht, um den Anschluss wieder zu finden. Gemeinsam fällt euch aber sicher eine Lösung ein. Das könnten zum Beispiel Kästen oder Mappen sein, in die die Unterlagen sortiert werden und die man abends mit einem Griff aufstapeln und in eine Ecke des Raumes stellen kann.Respektiere die Interessen deines Gesprächspartners genau so, wie du deine respektierst. Nur, wenn ihr beide mit der Lösung happy seid, wird sie auf Dauer funktionieren. Lass ihn aber auch aktiv an einer Lösung arbeiten. Auch das trägt zur Akzeptanz bei.

Noch etwas: Wenn ihr gemeinsam ein Problem aus der Welt geschaffen habt, wächst daran auch jedes Mal die Beziehung. Und ihr bekommt mit der Zeit Übung, so dass es in vielen Fällen gar nicht mehr zum Stress kommt. Glaub mir! Ich habe das alles mit meinem Mann erlebt und wir sind heute richtig gut darin.

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