ZU VIEL WOLLEN
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ZU VIEL WOLLEN

Wer zu viel will wird ungeduldig, macht Druck, hört nicht mehr gut zu und verspielt sich viele Chancen, die mit offenem Mindset vielleicht noch zu erkennen gewesen wären. Das gilt für Beziehungen, Verkaufssituationen und vieles mehr. Hier meine Gedanken dazu. 

Kurz nacheinander hatte ich zwei Gespräche. Erst fragte mich ein Vertriebsmitarbeiter um Rat, wie er einen Kunden noch überzeugen könne, obwohl es ehrlich gesagt keine guten Argumente für einen Kauf gibt. Dann telefonierte ich mit einer Freundin. Die klagte mir Ihr Leid über ihren Mann, der einfach nicht so ist, wie sie ihn gerne hätte. 

Beides Klassiker und beides Situationen in denen ich rate: Lass los, mach nicht so viel Druck – wolle einfach weniger. 

Gerade in Beziehungen ist dieses zu-viel-wollen nach meiner Auffassung toxisch. Die Beziehung und in ihr der Partner stehen unter massivem Druck. Das gewünschte Ergebnis erreicht man so erfahrungsgemäß nicht. 

Dem Vertriebsmitarbeiter konnte ich konkrete Tipps geben. Ich sagte ihm: „Kämpf Dich nicht mehr ab an dem Kunden. Sei einfach da, gib ihm Raum und stell die eine oder andere Frage, um besser zu verstehen wie er denkt.“

In so einem Gespräch dürfen auch mal Pausen entstehen. Der Vertriebsmitarbeiter muss nicht immer reden und nicht immer wissen, was er sagen soll. Schlaue Argumente und pfiffige Einwandbehandlungen sind in so einer Situation manchmal sogar kontraproduktiv weil sie den Kunden unter Druck setzen. Im Fall dieses speziellen Kunden bedeutet das: er geht in die Gegenoffensive und redet sich selbst mehr und mehr den möglichen Kauf aus. Aufgrund meiner Analyse des vorangegangenen Verkaufskontakts würde ich sagen, dass genau das bereits passiert ist. 

Die einzige Chance ist deshalb die oben genannten: Nichts mehr wollen – nur noch zulassen. 

Und ganz ähnlich sieht es in der Beziehung aus. Erst wenn ich meinen Partner lasse, wie er ist, hat er auch die Freiheit sich zu entwickeln. Und das kann dann sogar mal bedeuten, dass er es in die gewünschte Richtung tut. In meiner Ehe kann ich das so erkennen. Je mehr wir einander akzeptieren, wie wir sind, desto eher sind wir gegenseitig auch mal bereit, uns füreinander zu verändern. Also: Nicht mehr abkämpfen, Raum geben und verstehen wollen, wie der andere ist. Hab ich das oben nicht schon mal gesagt? Ach ja, stimmt – Verkaufen und Beziehung sind beide zwischenmenschlich – deshalb passen wohl manchmal auch die gleichen Tipps. 

Ich gebe allerdings selbst zu. Im Verkaufskontakt ist es wesentlich einfacher, diese Ideen umzusetzen. In der eigenen Beziehung stecken so viele Emotionen, dass das Loslassen viel schwieriger ist – und doch die einzige Chance. 

Wenn Du Dich gerade erkannt fühlst, möchte ich Dich ermutigen. Es geht! 

Doch wenn Du ganz und gar in deinen Mustern aus Druck und Kampf gefangen bist, kann ich Dich gern durch Coaching unterstützen. Melde Dich einfach. 

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